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Friends of Geriatronics besuchen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Rauchende Köpfe und Faszination über intelligente Roboter

Garmisch-Partenkirchen – Der Vorgänger, der Nachfolger und 18 staunende Gesichter: Der Besuch der Friends of Geriatronics beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen offenbarte den Mitgliedern des Fördervereins des Geriatronik-Forschungs-zentrums Garmisch-Partenkirchen nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Zukunft. Prof. Gerd Hirzinger, Vizepräsident der Friends und bis 2012 Direktor des DLR-Instituts für Robotik und Mechatronik, wurde dort mit seinen Vereinskollegen natürlich standesgemäß empfangen: von Prof. Alin Albu-Schäffer, der Hirzingers Nachfolge an der Spitze des Instituts antrat und der zusammen mit seinem Team die Robotik in den vergangenen Jahren mächtig vorangetrieben hat. 

Das Interesse der Gruppe aus Garmisch-Partenkirchen war alleine deshalb schon riesengroß, weil man auch im DLR an der Entwicklung von Assistenzrobotern arbeitet, die eines Tages etwa in Pflegeheimen zum Einsatz kommen sollen. Ein Beispiel dafür ist „Edan“, ein an einem elektrisch betriebenen Rollstuhl befestigter Roboterarm, der mit Hilfe von Muskelsignalen gesteuert wird. Inzwischen ist „Edan“ so programmiert, dass er an einer bloßen Bewegung erkennt, wenn etwa ein Glas gegriffen werden soll, um dann sofort unterstützend tätig zu werden. Dieser Arm mit der Fünf-Finger-Hand ist Teil des DLR-Projekts „SMiLE2gether“, das derzeit gemeinsam mit der Caritas in Garmisch-Partenkirchen evaluiert wird. Am meisten beeindruckt hat die Friends of Geriatronics aber der humanoide Roboter „Rollin‘ Justin“, eine Plattform für die Forschung im Bereich der Servicerobotik, deren Einsatzgebiete insbesondere der Haushalt und die Assistenz von Astronauten im Weltraum sein sollen. Das Besondere daran: Hierbei handelt es sich um ein System des „reinforcement learning“, was bedeutet, dass die Software wie beim menschlichen „Versuch und Irrtum“ sich selbst so trainiert, dass sie die richtigen Entscheidungen trifft. Nach über drei Stunden rauchte so manchem aus dem Kreis der Friends of Geriatronics zwar der Kopf, aber es überwog das Gefühl, einen Nachmittag erlebt zu haben, der einen kräftigen Vorgeschmack auf das gab, was womöglich in einigen Jahren aus dem Alltag vor allem älterer Menschen nicht mehr wegzudenken ist. Und Gerd Hirzinger? Der strahlte, weil er sehen konnte, dass seine Nachfolger mit der gleichen Begeisterung bei der Sache sind, wie das einst unter ihm in Oberpfaffenhofen der Fall war.

„Rollin‘ Justin“ bringt sich selbst alles Wichtige bei: Seine Software ist so programmiert, dass er mit jedem neuen Schritt dazulernt.

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